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Seit meiner Kindheit mache ich schon Musik. In der ersten Zeit spielte ich für mich zu Hause und brachte mir autodidaktisch selber das Orgelspiel bei. Später kam ich dann in die Musikschule, Musikstudio Steinbock, in der ich 13 Jahre Unterricht am Keyboard hatte. In dieser Musikschule habe ich sehr viel gelernt und auch erfolgreich an Musikwettbewerben der Firma Tayo teilgenommen.. Nebenbei hatte ich in der Zeit 6 Jahre Unterricht auf dem Akkordeon und später dann 6 Jahre Unterricht am Schlagzeug. Zur Schule gegangen bin ich in Hamburg auf die Blinden- und Sehbehindertenschule am Borgweg und trat damals schon mit Mitschülern auf Musikabenden auf.
Nachdem ich durch meine Musik sehr viel Zuspruch erhalten und bei verschiedenen Auftritten mitgewirkt habe, war mein erstes großes Engagement eine Hochzeit, bei der ich als Alleinunterhalter auftrat. Bei diesem Auftritt konnte ich durch meine freundliche Art viele Kontakte knüpfen und schon die nächsten Auftritte festmachen. Da ich mir nach einer gewissen Zeit einen guten Namen als Alleinunterhalter gemacht hatte, wurden die Auftritte immer mehr und auch mein Repertoire erweiterte sich, sodass ich dann auch größere Feste bedienen konnte..
Ich spielte auf Hochzeiten, in Seniorenstiften, auf Geburtstagen, Eröffnungen von Geschäften und Jubiläen aller Art.
Nebenbei war ich 6 Jahre lang der Schlagzeuger des Akkordeonorchesters Dur & Moll in Bargteheide. Eine Zeit, die mich musikalisch weitergebracht hat. Das Musizieren mit anderen Musikern war für mich stets sehr wichtig und somit spielte ich auch mit anderen Künstlern auf Feiern zusammen. Leider bemerkte ich dann während meiner Ausbildung zum Kaufmann im Groß & Außenhandel im väterlichen Betrieb LH AGRO in Bargteheide, dass meine Augen immer schlechter wurden und die Erblindung drohte.
In meinem 25. Lebensjahr bin ich vollständig erblindet und musste alles neu lernen. Von Waschen, Kochen, Putzen und Bügeln sowie den Umgang mit dem PC war alles dabei. Die Liebe zur Musik hat mich stets aufrecht erhalten und ohne sie wäre ich heute nicht der, der ich heute bin.
Es war für mich nicht einfach, mit der neuen Situation klar zu kommen, habe sie aber gemeistert und mir musikalisch und beruflich, sowie privat mein Leben umgestaltet. Meine berufliche Umorientierung fand im Berufsförderungswerk Düren statt, wo ich 3 1/2 Jahre beschult wurde. In den ersten 1 1/2 Jahren erlernte ich die gesamten blindenspezifischen Techniken und später den Beruf zur Bürofachkraft, was die Telefonie, das Schreiben von Texten und Büroorganisation einschloss.
1 Jahr nach der Erblindung habe ich mir meine erste Gitarre gekauft und fing an über Freunde das Gitarrenspiel zu erlernen. Dazu begannen meine ersten Versuche als Sänger, die ich dann später in der Barmbeker Musikschule Abenteuer Musik, im Unterricht ausbaute. Meine ersten Erfolge mit der Gitarre kamen ziemlich schnell, weil ich mir im Laufe eines Jahres sehr viel Songtexte einprägte, die ich stets sofort abrufen konnte und nicht abzulesen brauchte. Somit war ich dann auch im Berufsförderungswerk Düren immer häufiger ein beliebter Gast auf privaten Partys, wie z. B. Abschlussfeiern und Geburtstagen.
Später dann zog ich nach Hamburg und bekam einen Job im Schreibdienst bei den Hamburger Arbeitsgerichten, bei denen ich heute noch angestellt bin. Neben meiner Schreibtätigkeit bin ich dort der amtierende Schwerbehindertenvertreter und Mitglied im Personalrat. Vor rund 15 Jahren bekam ich von einem sehr guten Freund Gitarrenunterricht. In dieser Zeit fing ich mehr und mehr damit an, mir viele Songs aus dem Schlager- und Shanty-Bereich anzueignen und trat des Öfteren alleine aber auch mit Musikkollegen in kleinen Kneipen, in Seniorenstiften, auf Straßenfesten, Geburtstagen und Hochzeiten auf.
Seit einigen Jahren schreibe ich eigene Songs und komponiere die Musik dazu. Meine Lieder erzählen über das Leben, die Liebe und die Freundschaft. Sie laden zum Nachdenken aber auch zum Tanzen und Feiern ein.
Meine Lebensfreude, meine Energie und die Liebe zum Leben gebe ich durch meine Musik sehr gerne an alle Menschen weiter. Dieses ist immer verbunden mit meinem Motto:
Egal was kommt, egal was ist – steh wieder auf und bleib wie du bist.